Wachgeküsst in Guatemala
Fast genau zwei Jahre ist es her, dass ich meinen letzten Artikel im Geschmackskompass veröffentlicht habe. In Guatemala knutschte mich die Muse dann ausgerechnet in Form einer unreifen Mango – und prompt landet auch das erste Rezept auf meinem Blog …
Mitten in Guatemala, am Rande der Walking-Street von San Marcos la Laguna, bin ich dem unreifen Früchtchen im Korb einer Maya-Abuelita (Abuelita = Großmütterchen) begegnet. Einmal ausgereift verwandelt sich die Green-Mango in eine ganz normale, süß saftige Mango, die ihren Geschmackshöhepunkt erreicht, wenn sie genauso schön runzelig wie die Abuelita ist. Ich mag die Frucht allerdings lieber in Grün, bevorzugt pikant salzig angemacht als Salat.
Bevor ich hier aber tatsächlich mein erstes Rezept zum Besten gebe, kurz ein paar Worte zu mir und meiner Auszeit.
Eine Pilgerreise namens „IceCubes in the Desert“
Im letzten Jahr habe ich beruflich wie privat den Reset-Button gedrückt und Wohnung, Job wie Ehe aufgegeben. Seit August 2020 bin ich auf Reisen. Erst war ich mit meinem VW-T4 „Fabius“ in Europa unterwegs. Aktuell genieße ich das angenehme Klima Guatemalas.
Mehr über meine Pilgerfahrt erfahrt ihr auf meinem Instagram-Account IceCubes in the Desert
Seit fast zwei Monaten bin ich in dem kleinen Hippie-Dorf San Marcos la Laguna am Ufer des Lago Atitlán. Allein der riesige Vulkan-See, um den sich mehrere Dörfer und drei Vulkane scharen, ist es wert, zu bleiben. Aber auch in San Marcos lässt es sich sehr gut aushalten:
Hippes Hippie-Dorf mit Geschmack
Hübsche Lokale mit kreativen, (meist) vegetarischen Gerichten wollen genüsslich erkundet werden, das Yogaangebot ist groß, Kakao-Zeremonien und gemeinsames Chanten öffnen das Herz zu jeder gewünschten Tageszeit.
Die meiste Zeit verbringe ich aber im Mediationszentrums „Las Piramides del Ka“. Und da Fleisch in der hiesigen Community-Küche tabu ist, bin auch ich mittlerweile Teilzeit-Vegetarier. Leicht ist das Kochen so ganz ohne Hauptzutat zwar nicht, aber hin und wieder kommt tatsächlich was Leckeres auf den Teller – wie eben der Green-Mango Salat.
Und da haben wir den Green-Mango Salat, ein Rezept!
Weil der in bislang keinem Restaurant auf der Karte stand und einfach wie schnell zu kredenzen ist, teile ich ausnahmsweise mal ein Rezept mit euch. Und: Wahrscheinlich lässt sich mit im deutschen Handel erhältlichen Mangos ein ähnliches Ergebnis erzielen. Die meisten Importe sind geschmacklich deutlich näher an den unreifen als den reifen Früchten Guatemalas dran. Allerdings bezweifle ich, dass sie so saftig sind wie die Green-Mangos der Abuelita …
Rezept: #homemade Green-Mango Salat
Das braucht man für zwei Personen:
- Vier kleine oder zwei große unreife, also grüne Mangos
- Eine gute Handvoll Frühlingszwiebeln
- 2-3 Esslöffel Sesamöl, 1 Esslöffel Oliven- oder Avocadoöl
- 4-5 Esslöffel Limonensaft
- Hot-Chili-Sauce oder einfach gemahlene Chilis
- Pfeffer, (Lava-)Salz, etwas Zucker
- Grüne Salate nach Belieben
- Pikant geröstete Erdnüsse, die ich in San Marcos am liebsten beim fliegenden Erdnusshändler kaufe – auch wenn sie bei Pedro etwas teurer sind als im Laden
Zunächst werden die Mangos gleich einer Karotte geraspelt und die Frühlingszwiebeln möglichst klein gehackt. Dann einfach ein Dressing aus den Ölen und dem Limonensaft anrühren, je nach Geschmack Chili dazugeben und mit Pfeffer, Salz wie etwas Zucker abschmecken.
Jetzt das Dressing mit den Mangos und den Zwiebeln vermengen reichlich pikante Erdnüsse drüber streuen und auf einem Bett aus Salat anrichten. Listo!
Beste Bäckerei jenseits der Heimat
Am besten schmeckt mir der Green-Mango Salat zu einem Brot aus der “Circles Bakery“. Die Bäckerei ist ebenfalls eine hoch erfreuliche Geschmacksentdeckung hier am anderen Ende der Welt. Egal ob Sauerteigbrot, Baguettes oder Vollkornleib – jedes Backwerk ist ein Zeugnis vollendeter Handwerkskunst.
Nur schnell muss man sein, spätestens am Mittag finden sich kaum mehr als Krümel in den Regalen …