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Utopia lecker: Kakao

Kakao Tour Utopia Guatemala

In Guatemala reiht sich ein Paradies ans Nächste!

Erst verzauberte mich Atitlán, der magische Vulkansee wochenlang, dann finde ich im Dschungel eine Oase ganz nach meinem Geschmack – und meine Geschmacksknospen treffen bei einer Tour auf leckersten Kakao.

Utopia heißt der Ort, der etwa eine halbe Autostunde von Lanquin entfernt und ganz in der Nähe der Flusswunderlandschaft Semuc Champey zu finden ist. Definitiv eines der Must-Visits des Landes. Und eigentlich war Semuc Champey auch der Grund, weshalb es mich in die Region Alta Verapaz verschlagen hat.

Doch erst nach knapp zwei Wochen habe ich mich aufgemacht, das Naturspektakel aus einem Meer an tükisgrünen Wasserbecken zu bestaunen. Das Utopia hat mich Zeit und Raum vergessen lassen!

Utopia schön: Die Flusslandschaft Semuc Champey
Die Flusswunderlandschaft Semuc Champey darf man nicht verpassen
Utopia gastlich: Das Eco Hotel Utopia im Dschungel von Guatemala
Das Eco Hotel Utopia Guatemala liegt am Ufer des Rio Cahabón

Ein Paradies namens Utopia

Der Morgen in dem Dschungel-Hotel beginnt früh, aber entspannt mit gutem Kaffee und Yoga. Drei Mahlzeiten am Tag werden serviert; immer lecker, immer anders, immer vegetarisch. Überall finden sich tropisch romantische Ecken, die zum Verweilen einladen. Der Rio Cahabón – bei 40 Grad Außentemperatur, erfrischend wie ein Eisbach – rauscht direkt am Retreat vorbei. 

Und für die Kakao-Tour musste ich das Utopia nicht einmal verlassen: Die Herberge befindet sich direkt auf der Kakao Farm. Nur ein paar Schritte, schon steht man im Schatten der Kakaobäume, an denen die Früchte wie Ostereier hängen, und lauscht Kakao Guide Jenny, aus der das Wissen nur so heraussprudelt …

Utopia lecker: Die Kakao Tour mit Jennie in Guatemala
Angenehm: Für die Kakao-Tour muss man das Hotelgelände nicht verlassen

Theobroma Cacao lautet der vollständige Name des Kakaobaums, was wörtlich „Das Essen der Götter“ bedeutet. Für die alten Maya war die Frucht heilig: Kakao spielte eine zentrale Rolle bei ihren Zeremonien, die Frucht war Medizin und die Bohnen wurden sogar als Zahlungsmittel eingesetzt. Bereits 600 v. Chr. haben die Maya erfolgreich Kakao in Guatemala angebaut.

Kakao Wissen zum Klugscheißen

  • Wer das wohl gezählt hat? Kakaobäume tragen jährlich bis zu 100.000 Blüten.
  • Der Hamburger Hafen ist Europa Vizemeister im Kakaoimport. Mehr als 250.000 Tonnen Kakao werden hier jährlich umgeschlagen.
  • Auch bei den Azteken war die Bohne Zahlungsmittel. 1555 entsprach ein spanischer Real 140 Kakaobohnen. Einen Truthahn soll es demnach für 200 Kakaobohnen gegeben haben.
  • Laut Wissenschaft ist roher Kakao die reichhaltigste Antioxidanzienpflanze überhaupt. Der Gehalt an Flavonoid-Antioxidantien in den Bohnen beträgt rund 10 Prozent, das ist dreimal so viel wie in grünem Tee.

Bis heute spielt die Frucht eine zentrale Rolle in der Kultur und für die Wirtschaft des Landes. Statt auf Masse, setzt Guatemala aber auf Klasse! Angebaut und exportiert wird hauptsächlich die Edelsorte Corillio, die in der Welt der Schokoladengourmets ein fester Begriff ist. Auch im Utopia wachsen hauptsächlich Corillio-Bäume. Und das schmeckt man …

Kakao Genuss pur

Nachdem wir zunächst das Fleisch der frischen Frucht (auch Pulpa genannt) gekostet hatten, gab es eine Überraschung! Die Utopia-Bohnen zeichnen sich durch ein völliges Fehlen von Säure aus, die in der Regel beim Fermentieren entsteht. Bislang dachte ich, dass das Säuerliche zum Geschmacksprogramm der Bohnen gehört. Doch ich erschmecke nur zarte Röstaromen und sogar einen Hauch Süße. Meine Geschmacksknospen tanzen vor Begeisterung!

Und es wird sogar noch besser: Es ist verboten einfach, selber Schokolade herzustellen!

Zwar hat sich das Öffnen einer Kakaofrucht – zumindest für mich – als recht schwierig herausgestellt, aber der weitere Weg zur genussfertigen Schokolade ist ein Kinderspiel!

#homemade Schokolade

Alles was man dafür braucht sind fermentierte Kakaobohnen, Zucker und (wenn überhaupt) ein paar Gewürze. 

Und so wird‘s gemacht: Zunächst werden die Bohnen auf dem Herd geröstet, damit ihr typisches Kakao-Aroma sowie die schokoladenbraune Farbe entsteht. Dann werden die Schalen entfernt (unbedingt aufheben, da man daraus köstlichen Kakao-Tee machen kann) und schmeißt die Kakaobohnen in einen Mixer. Sobald sich ein ölig schimmernder Brei gebildet hat, kommt Zucker dazu. Dann lässt man den Mixer solange weiter arbeiten, bis eine homogene Masse entstanden ist.

Diese muss man dann nur noch in Förmchen füllen – je nach Geschmacksvorlieben mit etwas Zimt, Kardamom, Salz, Honig, Chili, Nüssen … – kurz in den Kühlschrank stellen, fertig!

Am Ende der Utopia-Kakao-Tour koste ich voller Stolz meine erste selbstgemachte Schokolade – und blicke zufrieden von der Terrasse des Hotels auf den Rio Cahabón. 

Das Leben kann ja so lecker sein …


  • Wo? Die Kakao-Tour kann man direkt im Eco Hotel Utopia oder online buchen.
  • Gut zu wissen: Bislang muss man direkt auf die Kakao Farm oder zumindest nach Guatemala reisen, um die Utopia-Bohnen zu kosten. Verschickt wird nur innerhalb des Landes. Aber vielleicht gibt‘s den Kakao bald in Hamburg zu kaufen. Ich bleibe dran und werde berichten. …

Thank you to Sabrina Rossi for the wonderful cacao photos!

1 Kommentare

  1. L. Dobbeck-Vella sagt

    LECKER 😋!!!! Da will ich auch hin!

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