Leipzig, Osten, Restaurants
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Wein & Angst

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Seit ich 2011 in Leipzig gestrandet bin, vermisse ich neben Hafen und Nordsee vor allem eins: Eine unkomplizierte Weinbar. Diesen Wunsch hat mir das „Renkli“ nun erfüllt. Das minimalistisch eingerichteten Lokal liegt (für mich) nicht nur in optimaler Feierabend-Getränk-Fußweite – man muss sich nach einem langen Arbeitstag nicht einmal mit einer ausufernden Weinkarte herumschlagen!

Die gibt´s im „Renkli“ nämlich gar nicht. Beratung ist hier Trumpf: Lokal-Chef Fatih und seine rechte Hand Younis kennen ihre Tropfen genau. Rund 60 verschiedene lagern in dem Laden an der Karli. Zum größten Teil von deutschen Winzern, von denen Fatih wiederum die meisten persönlich kennt. Man hat schließlich zusammen studiert. In Geisenheim am Rhein. Eine der renommiertesten Weinbauhochschulen der Welt. Das aber nur nebenbei …

Fatih kann nicht nur Wein

Geschmackskompass Renkli Weinbar Restaurant Tipp Leipzig Food Blog BloggerDer sympathische Leipziger mit türkischen Wurzeln hat das Talent, sich problemlos in die Geschmacksknospen seiner Gäste hineinzuversetzen. Wenige Stichworte genügen und spätestens nach dem zweiten Probieren ist der perfekte Tropfen im Glas. Das klappt sogar, wenn der Laden rappel voll ist.

Und auf meiner Geschmackslandkarte existiert nach langer Suche endlich einen Punkt für den perfekten Rosé: Vom Weingut Oetinger aus dem Rheingau kommt der „Pinot Rosé 2015“ frisch und leichtfüßig wie ein Weißwein daher, hat aber den Bums eines Rotweins. Perfekt, genau SO hab ich mir Rosé immer vorgestellt!

Und obwohl die Weinbar im Untertitel neben dem Wort „Wein“ auch die „Angst“ führt, braucht man zumindest keine Angst haben, dass sich flüssiges Gold ins Glas verirrt. Für großzügig eingeschenkte 0,2 Liter muss man zwischen 5,50 und 7,50 Euro auf den Tisch legen.

Was es mit der „Angst“ auf sich hat? Da will ich dem Wirt nicht vorgreifen. Spätestens beim dritten Besuch und charmantem Nachfragen entkorkt Fathi das Rätsel …

Neben der flüssigen Kost, sorgen zudem kleine Leckereien für die richtige Grundlage:  Zum Beispiel „Etwas Käse und Brot“ (6 Euro – hier übrigens ein unterhaltsamer Beitrag zum „Traumpaar“ Wein & Käse). Wer es deftiger mag, nimmt die „Spagetti Bolo“ (6,50 Euro) oder ein Bauernfrühstück (7 Euro). Ganz besonders lecker schmeckt das Tatar (12 Euro) nach einem Geheimrezept des Patrons und auch Nicht-Vegetarier werden die Ofen Kartoffel (6 Euro) – kross geröstete Viertel mit dreierlei Dipp – lieben.

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Das „Renkli“ ist zwar nicht die einzige Weinbar in Leipzig – das „Chåteau9“ ist schon ganz lange auf meiner Liste, nur liegt die Dresdner Straße leider so gar nicht auf meinen Wegen – aber ein ganz besonderer Ort, um einen anstrengenden Tag gemütlich und unkompliziert bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen oder das Wochenende gebührend zu feiern …

PS: Das „Chåteau9“ habe ich mittlerweile besucht – und mein Gaumen hat sich blitzverliebt. Hier geht es zum Bericht


Wo? Karl-Liebknecht-Straße 2, Leipzig

Wann? Dienstag bis Sonntag ab 18 Uhr

Wie viel? Weine zwischen 5,50 Euro und 7,50 Euro, Speisen ab 6 Euro

Gut zu wissen: Das Wasser auf den Tischen ist feinste Leipziger Rohr-Perle und kostet keinen Cent

Was noch? Hier geht´s zu Facebook-Seite


Fotos: Claudia Masur (3), Michaela Morrison

1 Kommentare

  1. Louis Schneider sagt

    Vor eurem Restsurant stehen Pakete und ihr habt nicht offen. Wollte euch nur die Info geben. Walnussbaguette und brot

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